Was meinst du? Was würde sich verändern, wenn wir mit dem schwimmen, was sich gerade zeigt, statt gegen den Strom zu kämpfen oder zu versuchen den Fluss auf Biegen und Brechen zu verändern? Ein paar Gedanken und Fragen, um den Kampf loszulassen.
Der häufigste Trugschluss, wenn es um Hingabe geht, ist: „Wenn ich nur noch mit dem Strom schwimme, packe ich doch nichts an. Dann treibe ich einfach so umher.“
Aber stimmt das denn? Was bedeutet es eigentlich sich mit dem Fluss des Lebens zu bewegen?
Für mich bedeutet es vor allem, tief mit meinen körperlichen Empfindungen verbunden zu sein. Daraus zu entscheiden – wird es weit? Wird es eng? Kribbelt es in mir oder wird es hart? Egal, was passiert, es geht für mich darum, wahrzunehmen, was es mit mir macht und die Schlussfolgerungen, die mein Kopf mir liefert erstmal außen vor zu lassen.
Im Fluss des Lebens zu sein bedeutet für mich das, was sich gerade zeigt, nicht in falsch und richtig einzuordnen (Oh Lord – das gelingt mir nicht immer.), sondern es erstmal so sein zu lassen.
Und mich dem Fluss des Lebens hinzugeben, bedeutet auf innere Klarheit zu warten, auch wenn es an manchen Stellen unangenehm ist noch eine Weile zu bleiben.
Doch was verändert sich dadurch?
Wenn wir aufhören zu kämpfen, Ressourcen stärken und wir uns den Raum und die Zeit nehmen zu spüren, dann kann sich die leise Stimme unserer Intuition, unserer Seele, unseres Innersten den Weg hinausbahnen. Dann hören wir die feine Stimme, die die Richtung kennt. Dann schaltet das Nervensystem von Angst und Kampf und einer damit verbundenen Starrheit und einem Tunnelblick in den Thrive (gedeihen) Modus. Der Zustand, in dem wir weich werden und der Fluss von alleine die nächsten Schritte zeigt.
Wir haben so sehr gelernt, dass wir kämpfen müssen, um irgendwo hinzukommen. Um etwas zu verändern – dabei ist es die Ruhe und innere Weite, die wirkliche Veränderung bringt. Es ist der Ort, an dem wir die Kraft finden, Dinge zu ändern, die den Fluss blockieren, statt aufzugeben. Sich dem Fluss des Lebens hingeben, bedeutet, sanft mit sich zu sein und aus der inneren Weite die Entscheidungen zu treffen, die der Fluss und unsere Seele uns zuflüstert.
Und nun frage ich dich…
Wo kämpfst du? Wo kannst du heute dem Kampf loslassen und die Energie dafür nutzen, um mit dir in den Kontakt zu gehen? Wo kannst du dich halten lassen, um Ressourcen zu stärken, um dem inneren Erleben Raum zu machen? Und woher kennst du dieses beruhigende Gefühl von: „Ja, das ist der nächste Schritt.“ ganz sanft, ohne Druck, sondern in einem vollen Vertrauen?
Und was wäre, wenn du dir genau jetzt einen kurzen Moment nimmst, dem Song lauschst und dich genau das einmal fragst?